Das ursprünglich als Halle (West) geplante Halle-Neustadt war eines der
größten Neubaugebiete der DDR, hatte Stadtrecht, ein Stadtwappen
und einen Bürgermeister. Entstanden ist die Stadt im Westen von Halle
(Saale) auf einem Gelände zwischen den Dörfern Passendorf und
Nietleben. Seit der Grundsteinlegung am 15. Juli 1964 wurden in Rekordzeit
Wohnhäuser für ca. 90.000 Menschen gebaut.
Insbesondere für die in den Großbetrieben Buna und Leuna arbeitenden
Menschen errichtet, war die Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt der Prototyp einer
modernen sozialistischen Stadt. Bis zum Ende der DDR lebten in Halle-Neustadt
vor allem viele junge Familien.
Um die Chancen zu verbessern, Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt zu werden, schließen sich Halle (Saale) und Halle-Neustadt am 30. Juni 1990 durch Bürgerentscheid zusammen. Halle-Neustadt wird Stadtteil von Halle (Saale).
Der Stadtteil Neustadt, ehemals als Vorzeigestadt gepriesen, ist heute eines der Sorgenkinder, zugleich aber auch Hoffnungsträger der Stadt Halle (Saale). Aufgrund der Konzipierung als reine Wohnstadt fehlt es an ausreichend wohnungsnahen Arbeitsplätzen. Der Stadtumbau Ost kommt in der Doppelstadt Halle (Saale) besonders in Neustadt zum Tragen: durch Um- und Neugestaltungen sowie Abriss von Wohnhäusern erhält der Stadtteil ein neues Gesicht.